Ein Reisebericht – Nördlicher Kungsleden

Ein Abenteuer der ganz besonderen Art

Am 4. Mai 2016 saß ich vor meinen Kalender und schaute auf den Juni in dem ich ein Woche Urlaub hatte. Normalerweise wäre ich daheim geblieben und hätte meinen Urlaub damit verbracht Dinge zu erledigen die sonst liegen bleiben. Doch es kam ganz anders.

Der Traum etwas aufregendes zu tun

Da ich ein großer Skandinavien Fan bin, verfolgte ich zu der Zeit auch die Homepage des Skandinavischen Outdoor Equipment Hersteller Fjällräven, und dessen anstehenden Mega Trekking Event „Fjällräven Classic“ das wahrscheinlich zu dem beliebtesten Trekking Event der Welt zählt.Das Event entstand im Jahre 2005 zum ersten Mal, an dem etwa 450 Wanderer teilnahmen um eine Strecke von etwa 110km von Nikkaluokta bis Abisko zu bewältigen. Der Trek liegt in Lappland oberhalb des Polarkreises. Die Teilnehmerbedingung ist, das jeder Wanderer seinen eigenen Rucksack tragen muss, samt Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher und Verpflegung. Hinzu kommen Orientierungsmittel wie Karte und Kompass und die üblichen Trekking Utensilien. Übernachtet wird ausschließlich im Zelt.

Der Königspfad

Die Strecke verläuft auf dem legendären Kungsleden (deutsch: “Königspfad“) der zu Beginn des 20.Jahrhundert von der Schwedischen Touristenvereinigung STF angelegt wurde. Der Kungsleden ist insgesamt 425 km lang und zählt zu den schönsten Fernwanderwegen der Welt und reicht von Abisko im Norden bis nach Hemavan im Süden. Der Nördliche Abschnitt zwischen Abisko und Nikkaluokta mit einer Länge von 110 km ist der am meistens begangene und zugleich der gebirgigste Weg. Auf der Strecke befinden sich auch STF Fjällstationen im Abstand von 10-20 km, die etwa Ende Juni öffnen und bis ca. Mitte/Ende September geöffnet ist. Es empfiehlt sich Mitglied im STF Verein zu sein, da man währender der Wanderung einen Nachlass auf Übernachtungen bekommt. Die Preise für Übernachtungen liegen in, Selbstversorger Hütten etwa bei 30-45€. Für den Fjällräven Classic Teilnehmer stehen die Hütten aber ausschließlich zum Nachkauf der Verpflegung oder Sauna Nutzung zur Verfügung. 

Die Reiseplanung

Seit einigen Jahren stand dieses Event auf meiner Wunschliste, was aus Zeitgründen immer verschoben wurde. Doch als ich an dem besagten 8.Mai.2016 vor dem Kalender saß, drehte ich mich um und fragte meine Frau ob sie es sich vorstellen könne das ich in 5 Wochen für etwa 9 -10Tage mal weg wäre. Sie sah mich mit großen Augen an, und ich sagte Ihr „ich glaube ich laufe den Kungsleden in der Woche in der ich Urlaub habe“ was hältst du davon? Meiner Frau kam ein schmunzeln ins Gesicht und sagte sofort das dies ein Super Idee sei und stand sofort hinter mir, um das Projekt in der kurzen Planungszeit zu realisieren,wofür ich Ihr von ganzen Herzen dankbar bin das ich „das Abenteuer“ erleben durfte.

Ich bin den Trek jetzt nicht bei dem Event Fjällräven Classic gelaufen da dieser erst im August stattfindet. Sondern am 19.6-27.6.2016 an dem noch ordentlich Schnee und raue Wetter Verhältnisse auf mich warteten. Außerdem konnte ich so die Ruhe und die Natur richtig genießen. Um noch einen drauf zu setzten, wuchs in mir der Wunsch das Ganze auch gebührend dem Schwedischen Outdoor Equipment Herstellen Fjällräven, mit samt seiner Ausrüstung zu laufen.

Das Unternehmen bekam eine ganz besondere Note

Denn nun stand nicht nur die Recherche über den Trek zu der Jahreszeit, das Kartenmaterial, die Flüge, die Unterkünfte usw. sondern auch die Auswahl der Ausrüstung des Herstellers und wie ich das ganze finanziere. Da ich dieses Abenteuer als tiefsten Wunsch empfand, dies zu stemmen und zu erfahren, sagte ich mir in diesem Moment, das tue ich nur für mich ganz alleine, und verbuchte es für mich als mein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk zu meinen 40. Geburtstag.

Bald geht es los

Ich ging in dieser Mai Woche gleich zu meinem Hausgeschäftsleiter(Herr Weizenhofer) um Ihn von meinem Vorhaben zu berichten, und zu schauen ob ich eine kleine Unterstützung des Unternehmens als Marketing Zweck erhalten könnte. Er war sofort begeistert von dieser Idee und sprach mir Hilfe zu. So ging die Ausrüstungsbestellung gleich zu Fjällräven. Selbst unsere Textil Einkäuferin Frau Ciosses setzte gleich alle Hebel in Bewegung und half mir wo es ging das ich die Ausrüstung pünktlich zum Tour Start da wäre. In der Zwischenzeit hatte ich alle Hände voll zu tun, meine körperliche Fitness und Ausdauer hochzufahren, den Rest der Ausrüstung zusammen stellen, Flüge ausfindig zu machen usw. Nun hatte ich kurz vor Abflug alles zusammen und mein Nervenkostüm war sehr dünn geworden, denn die Verpflegungsplanung hatte mir den Rest gegeben .Es kamen etwa 11kg Lebensmittel zusammen und das Volumen erschrak mich.

Es ist soweit

So ging es am 19.6.2016 in aller früh mit dem Zug nach München von da der Flieger nach Stockholm wartete .Von Stockholm aus ging es nach 3,5 sündigem Aufenthalt nach Kiruna oberhalb des Polarkreises. Etwa 3100 km von zu Hause, wo ich erst mal am Abend eine Unterkunft suchen musste. Der Zug zum Start fuhr erst am nächsten Morgen. Ich fand ein günstiges Youth Hostel wo ich ein Zimmer im Keller bekam ohne Fenster und mit 6 anderen Männern. Die Mädels an der Rezeption waren dafür sehr nett und halfen mir den Zug für den nächsten Tag auf schwedisch online zu buchen was 70% günstiger ist wie wenn man es in der Bahn kauft, dafür war dann auch das überteuerte Bier in Schweden drin für 8,50€.

Der erste Tag startete ziemlich Nordländisch wie es so über dem Polarkreis halt ist, ziemlich kalt, nass und mit starkem Schneefall. Die etwa einstündige Zugfahrt lies mein Herz und Puls höher schlagen .Endlich ging es los in mein Abenteuer. In Abisko angekommen musste ich erst mal zu der Abisko Fjällstation um Benzin für meinen Primus Kocher  zu besorgen. Die ersten Meter mit dem Gewicht auf dem Rücken waren ernüchtert. Die Abisko Fjällstation hat einen kleinen aber sehr feinen Outdoor Shop mit den edelsten Teilen bestückt was die Skandinavischen Outdoor Industrie hergibt. Würde ich nicht vor meinem Tour Start stehen, hätte ich gerne noch etwas mehr Zeit drin verbracht. Also füllte ich meine Treibstoffflasche auf und machte mich auf die Socken zum Portal, ein hölzerner Torbogen der den Start des Kungelnden symbolisiert. Ein paar Fotos und dann ging es durch das Portal auf den Trail. Imposant war gleich 300m dahinter ein beeindruckender Canyon wo der reissende Fluss Abiskojåkka runter donnert. Weiter ging es durch einen lichten Fjällwald direkt an dem Fluss immer leicht bergauf. Der Weg war schön zu laufen, immer wieder auf Holzplanken und runden Felsen da der Weg durch ein Feuchtgebiet verläuft was mir zum Glück trockene Füße zu beschert. In den ersten Kilometer vergaß ich sogar fast das Gewicht meines Rucksacks. Leider begann es nach 2 Stunden stark an zu regnen und ich musste  die volle Regengarnitur anziehen. So kam zum ersten Mal die neue Fjällräven Keb Eco Shell Trouser und Fjällräven Keb Eco Shell Jacket zum Einsatz.

Das erste Etappenziel

Nach etwa 5 Stunden und 14,5 km kam ich an dem ersten Etappen Ziel der Abiskojaurestugga an.Es ist die erste Fjällstation auf dem Kungsleden. Die Übernachtung in der Nähe der Hütte hätte mich aber gleichmal ca.30€ gekostet, so entschied ich mich 5 km weiter zu laufen um aus dem Abisko Nationalpark raus zu kommen. Bevor ich weiter lief, traf ich an der Hütte meinen Französischen Trail Kollegen Yves, der die Nacht in der Hütte verbrachte. Zu seinem Glück öffneten die Hütten dieses Jahr etwas früher. Etwa 1 Stunde später, war ich außerhalb den Nationalparks und suchte mir in der Nähe des Gebirgsflusses Siellajohka eine schöne Stelle um das erste Mal mein Zelt Fjällräven Keb Endurance 2 aufzustellen. Für eine Person ist es nicht das leichteste Zelt, aber ich war über glücklich mich dafür entschieden zu haben. Da gerade Midsommer war, war es auch in der Nacht Tag hell, aber eiskalt. Ich zog meine in Abisko neu erworbene Houdini Mütze tief über die Augen und schlief die erste Nacht wie ein Baby, trotz der Helligkeit.

Die erste Nacht ist Überstanden

Nach der ersten Nacht ging es die zweite Etappe Richtung Alesjaure, etwa 22 km mit geplanten 7-8 Stunden Laufzeit.  Das Wetter war traumhaft nur ein eisiger Wind kam direkt von vorne und macht das Laufen schwer.  Die Landschaft ist atemberaubend schön, die Dimensionen der Naturgewalten und Entfernungen sind unvorstellbar. Das Wetter ist ebenso beeindruckend, gerade noch Sonne und blauer Himmel und 5 Minuten später starker Regen, Schneefall und schwarzer Himmel. Überglücklich war ich mit Wahl der Fjällräven Hose Vidda Pro Trousers, in der ich immer ein top Klima hatte, egal ob der Wind blies, sie vom Regen nass wurde uns super schnell trocknete oder ich schwitzte, ich war immer richtig angezogen. Und dank der guten Taschenlösung hatte ich immer alles gleich zu Hand wenn ich was brauchte. Heute habe ich auch meine ersten Rentiere gesehen, denen ich mich sogar ohne Rucksack bis auf 5 Meter nähern konnte ,große Scheu kennen sie anscheinend nicht.Der Weg ist ab da extrem schlammig, unzählige Flussquerungen  ohne Brücken, glitschige Steine, die das Laufen zur harten Arbeit machen und viel Zeit raubten. Mal sind meine Hanwag Tatra Stiefel komplett bis zum Schaft im Schlamm verschwunden, dann wieder komplett sauber dank der vielen Flüsse .Und so ging es dann etwa 2 Stunden weiter bis ich endlich durchgefroren an der Stugga ankam. Auf einmal die Tür auf ging und mein neuer Freund Yves klitschnass eintrat. Ich beschloss für heute Nacht aus Wettergründen in einer der Hütten mit Yves zu übernachten und die Sauna zu nutzen.

Heute sollen es 15 km mit etwa 5-6 Stunden werden, und ich laufe mit Yves zusammen. Heute konnte ich mal nur mit meiner Fjällräven Abisko Fleck Jacke starten und gelegentlich zusätzlich die Abisko Paddel Vest darüber, was optimal miteinander harmonierte. Man merkt einfach jede Sekunde wo man hier oben in Lappland mit der Ausrüstung unterwegs ist, das sie hier  gut durchdacht entworfen und auf die Witterung und Natur Verhältnisse abgestimmt wurde. Leider hält das Wetter gerade mal etwa 1 Stunde und ging wieder in Schnee und Regen mit starken Stürmen weiter. Es ging immer weiter bergauf ins Gebirge,  ich passierte wiedermal etliche Hängebrücken, die immer wieder auf dem ganzen Trail präsent waren und helfen die teils reissenden Flüsse zu überqueren. Es ging über Schneefelder und Schlammpassagen, bis es nur noch Meterhohe Schneefelder wurden mit einem eiskalten Gegenwind. Es sind uns zwei Skandinavische Mädels aus der Gegenrichtung entgegen gekommen, die uns Horror Nachrichten über den auf uns zukommenden Weg übergaben, von ständigem 1Meter Tiefen einbrechen in die Schneefelder unter denen der Fluss verlief ,sie rieten uns zum umkehren. Ein Zurück kam nicht in Frage und so liesen wir uns auf den Weg und die Herausforderungen ein. Nach etwa 5 Stunden erreichten wir die Tjäktjastugga, und wärmten uns erst mal bei Tee und interessanten Gesprächen mit der dort allein lebenden Stuggawärtin auf. Nachdem wir noch mit 14.00 Uhr früh am Tag hatten, und uns gut fühlten, entschieden wir uns weiter zulaufen, was hieß das weitere 13km mit 4 Stunden Laufzeit auf uns zu kamen. Der Höchste Punkt des Kungsleden ist der Tjäktjapass mit 1150 m, den wir auch nach 1,5 Stunden erreichten. Nur die Passage über den Schneebedeckten Pass gestaltete sich interessant,da Yves wie und geschildert alle 5 Meter im Schnee einbrach und bis zu den Achseln im Wasser stand bei etwa 4 Grad Lufttemperatur.Ich suchte mir mit Umwegen eine eigene Spur und kam fast unbeschadet auf dem Pass an. Nach etwa 10 Stunden Laufzeit an diesem Tag erreichten wir endlich die Sälkastugga in der auch wieder eine Sauna auf uns wartete. Ich suchte mir abseits der Hütte einen schönen Zeltplatz an einem kleinen Flüsschen. Anschließend ging es in die Sauna. Mein Zeltplatz liegt etwas unterhalb der Hütte in der Nähe eines Flusses wo sich am späten Abend noch zwei weitere Wanderer mit ihrem Zelt platzierten. In der Nacht gab es starke Stürme mit Regen und um 3Uhr nachts hörte ich lautes Geschrei, beim herausblicken sah wie eines der beiden Zelte samt Person darin über die Wiese fegte. Mein Zelt jedoch hatte einen Felsen festen Stand.

Ein bewegendes Schicksal

Nach einem ausgiebigen Frühstück ich mein Zelt ab und traf beim Aufbruch zur vierten Tages Etappe Yves und so liefen wir auch diesmal zusammen weiter. Wir wuchsen von Tag zu Tag mehr zusammen und wir erzählten uns die Beweggründe warum wir hier sind. Seine Geschichte aber bewegte mich schon sehr. Er wäre eigentlich mit seinem besten Freund auf dem Trail unterwegs gewesen. Die Reise war schon gebucht, jedoch erhielt Yves Freund einige Wochen zuvor eine negative Nachricht von seinem Arzt, das er eine unheilbare Krankheit hätte jedoch noch Tests gemacht werden müssten. Die hat ihm den Boden unter den Füßen weg gezogen und  er nahm sich das Leben. Nach dem Tot kamen die ärztlichen Ergebnisse und er wäre kern gesund gewesen. Das hat mich sehr mitgenommen. An diesem Abend schauten wir unabhängig zum Himmel, ich hoffte auf ein Zeichen auf die Frage, ob wohl daheim bei meiner Frau und Kindern alles in Ordnung wäre. Zur gleichen Zeit fragte sich Yves zum Himmel schauend, ob es seinem Freund oben gut geht, und ob er ihn los lassen konnte. Und genau in diesem Moment erstrahlte ein riesiger bunter Regenbogen direkt über unseren Köpfen, und wir waren beide so emotional bewegt dass wir weinten. Der Weg heute ging über ein weites Tal mit breit ausgetreten zickzack verlaufenden Pfaden und man musste unzählige Bäche überqueren. Nach etwa 5,5 Stunden und 13 gelaufenen km kamen wir an der Singi Fjällstation an. Nach einer ausgiebigen Waschaktion am 3 Grad kaltem Bach ging es zum Zelt zurück und ich sonnte mich bis um halb zwei in der Nacht. Dabei bekam ich noch einen ordentlichen Sonnenbrand.

Endlich wieder telefonischen Kontakt mit der Familie

Der nächste Morgen trieb mich voller Vorfreude sehr früh aus dem Zelt um mich zeitig auf den weiter Weg zu machen zu der berühmten Luxus Fjällstation Kebnekaise, die ca 14 km entfernt war. Ich hatte gestern Abend von anderen Wanderern an der Hütte erfahren das es an der Keknekaise Station einen Funkmast geben soll und man telefonieren könne sogar mit W-lan. Endlich ein Lebenszeichen zu meiner Familie, die ich so vermisste. Es ging entlang an gewaltigen Felsmassiven und man könnte glauben man wäre an den größten Bergen der Welt unterwegs in einem der schönsten Täler der Wanderung. An dem höchsten Berg von Schweden, den Kebnekaise mit seinen 2110 Meter, steuerte ich sogar an, der sich am Fuße der Kebnekaise Station empor hob.

Während des Laufens kreuzten abermals ein Rentier Rudel meinen Weg.  Auch Schneehühner habe ich einige gesehen die schnell die Flucht ergriffen als sie mich sahen. Das Tal wurde immer weiter und flacher, und die ersten Bäume kamen wieder zum Vorschein die ich die letzten Tage vermisste da ich permanent über der Baumgrenze unterwegs war. Man blickte auf den Tuolpagorni mit seinem imposantesten Gipfel der Kebnekaisemassivs. Er hat die Form eines großen Kessels und ist oft mit Schnee bedeckt. Als wir dann über einen vom Gletscher glatt geschliffen Felsmassiv kamen, erblickten wir in der Ferne den Funkmast der Fjällstation und die letzten Kräfte wurden mobilisiert. Die Kebnekaisestation war überwältigend von seiner Größe und dem Vorhanden Luxus. An diesem Tag war kalendarisch Mittsommerfest in Schweden und ein großes Fest wurde für den Abend vorbereitet. Ich suchte mir gleich erst mal ein geeignetes Plätzchen für die Nacht, baute mein Zelt auf und rief meine Familie an. Die Freude war sehr groß voneinander zu hören. Es war das erste Mal für mich, seit meine Tochter(6 Jahre) auf der Welt ist, das wir nicht zusammen waren.  Eigentlich wäre heute der Tag gewesen, an dem ich auf Grund dessen das ich eine doppelt Etappe gelaufen bin und mir einen Tag Zeit verschafft habe, um auf den Gipfel des Kebnekaise zu gehen. Aber auf Grund einer starken Zerrung im Oberschenkel die ich mir am zweiten Tag meiner Wanderung als ich mit einer Planke einbrach, hätte ich die ca. 12-14 Stunden Bergwanderung nicht geschafft. Es war schon etwas bitter für mich, da an dem Tag auch noch geniales Sonnenwetter war. Aber mit den Eindrücken im Kopf der letzten Tage war es für mich nicht schlimm. Da kam auch in diesem Moment mein Freund Yves fertig gepackt an mir vorbei, der leider einen Tag weniger Zeit hatte wie ich und weiter laufen musste das er seinen Flieger nicht verpasste. Wir tauschten unser Daten aus und versprachen uns in Kontakt zu bleiben. Es ging wiedermal über Holzplanken durch einen lieblichen Birkenwald und immer wieder sah ich Rentiere ganz in meiner Nähe. Und als ich so dahin lief kam direkt am wegen Rand ein großes Rentier aus dem Gebüsch, wir erschraken uns beide so sehr das ich fast mit dem schweren Rucksack umfiel und das Rentier wie von der Tarantel gestochen davon lief. Der Tag war so schön sonnig und man konnte noch nach 4 Stunden laufen auf das Kebnekaise Gebiet blicken, wie wenn es nur einen Steinwurf entfernt wär. Als ich an dem wunderschönen Moorgebiet am Láddjujávri See ankam und entschied ich mich ,hier direkt am See mit dem Blick auf den Kebneskaise, nochmal mein Zelt aufzustellen. Ich lag eine ganze Weile einfach nur vor dem Zelt warm eingepackt in meiner Fjällräven Keb Paddel Jacket und saugte all die wundervollen Gerüche des Moorbodens auf mit seinen feinen Kräutern. Als ich so dort lag, im völligem Einklang mit mir selbst und der Natur, wollte ich nie wieder weg von hier. Am Abend machte ich meinen Primus Omnifuel Kocher an und kochte mir mein letztes Abendessen. Ich hatte noch eine Dose Bier von der Keb Station mitgenommen, und genoss jeden Schluck bei dem schönsten Ausblick den man haben kann.

Der letzte Tag

Die letzten Wander Kilometer lagen heute am 6. Tag vor mir, aber der Abschied hier aus dem Fjäll machte es mir nicht leicht, sodass ich keine Motivation fand das Zelt abzubauen. Jedoch hatte ich einen kleinen Zeitfaktor fast vergessen, den Busfahrplan von Nikkaluokta, denn von hier fahren nur zwei Busse am Tag wieder heraus nach Kiruna. Einer in der Früh und einer am Nachmittag den ich nicht verpassen durfte da ich sonst richtige Problem hätte wegen meinem Flug. Also packte ich doch schweren Herzens alles zusammen und machte ich auf die letzten Kilometer.  Und auf einmal war es soweit, ich stand unverhofft vor dem Hölzernen Gestell mit dem Schild darüber „Nikkaluokta“ was das Ende der Tour signalisierte. Ich ging zu der kleinen Fjällstation worin sich ein kleines Restaurant befand und sich auch andere Wanderer aus allen Richtungen zusammen fanden um auf den letzten Bus nach Kiruna zu warten. Ich wog ein letztes mal meinen Rucksack an der vor der Hütte hängenden Wage und hatte 23 kg. Mit dem Bus ging es für etwa 14€ in das etwa 1 Stunde entfernte Kiruna zurück, dort angekommen  machte ich mich erst wieder auf die Suche nach ein Youth Hostel. Während der Fahrt schaute ich nur aus dem Fenster und versuchte alles aufzusaugen. In Kiruna angekommen, suchte ich fast eine Stunde lang nach einem Hostel. Es war eine ältere sehr nette Dame die ein Zimmer mit 2 Doppelbetten bestückt hatte und eine Küche und die als Hostel anbot namens Point North Kiruna. Ich nahm als erstes ein heiße Dusche, rasierte mich nach 9 Tagen mal wieder und lief im Anschluss zu Fuß nach Kiruna rein um was zum „Normales“ zum essen zu besorgen. Abend sind noch zwei nette französische Mädels eingetrudelt und das Zimmer war.

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Es geht heim

Am Morgen nahmen die zwei mich dann sogar noch mit zum Flughafen, da sie ein Leih Auto hier hatten mit dem sie bei zu den Lofoten gefahren sind und heute auch wieder nach Hause flogen.Da stand ich wieder, am Kiruna Airport,an dem ich vor einigen Tagen erst ankam, und schon ist alles wieder vorbei, doch anders als zur Ankunft sind der Kopf und die Seele voller Eindrücke von meinem Abenteuer in Lappland, die mir keiner mehr nehmen kann und steige überglücklich und mir solch einer inneren Ruhe in den Flieger nach Stockholm. Nach drei stündigem Zwischenstopp ging es weiter nach München. Nach 2 stündiger Zugfahrt war ich endlich nach 10,5 Stunden überglücklich zu Hause bei meiner Familie. Aber als ein anderer Mensch! Ich denke das war mit das bestr Geburtstagsgeschenk was ich mir selber machen konnte! Und noch dazu wenn ich daran denke, das mir 2007 ein Arzt nach einem CT sagte, das ich einen Wirbelsäulenbruch nach einem Canyonig Unfall hatte, und nie wieder schwere Sachen heben dürfe und zum Glück noch laufen kann.

Herzlichst bedanken für dieses unvergessliche Erlebnis möchte ich mich vor allem bei meiner Familie, die hinter mir standen und mich bei allem unterstützte,von der Planung über die Trennung bis hin zur Nacharbeit .Ebenso bei HGL Herrn Weizenhofer und Frau Ciosses vom Einkauf für deren Unterstützung und Umsetzung, und der Fa. Fjällräven die meiner Meinung nach mit die genialste Ausrüstung am Markt anbietet. Auch möchte ich mich herzlichst bei allen Menschen bedanken die ich auf dieser Reise traf, die genau dieses Abenteuer zu dem gemacht haben, wie es war, und ich es empfand. Danke auch an das Volk der Samis, durch dessen wundervolles Land ich laufen durfte, die reine Wildnis so spüren konnte wie es sie noch selten auf der Welt gibt.