News by Anne Reischmann – Juli 2021

Liebe Sponsoren, Partner und Freunde,

die erste Saisonhälfte liegt hinter mir und gerne möchte ich euch in diesem Newsletter einen kleinen Rückblick geben, was sich in den letzten Monaten ereignet hat und wie die Wettkämpfe gelaufen sind. Ich hoffe, dass es euch und euren Familien privat wie geschäftlich gut geht und freue mich, dass es nun wieder besser möglich ist, sich persönlich zu begegnen.

„Manchmal muss man auf die Nase fallen, um zu erkennen, was man wirklich will und was man bereit ist, dafür zu tun!“

Enttäuschung Ironman 70.3 Dubai

Nach meinem ersten Rennen dieses Jahr beim 70.3 Dubai war ich sehr enttäuscht. Ein 10. Platz war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber vor allem war ich unzufrieden mit meiner Leistung und mit meiner Einstellung. Einen genauen Rennbericht findet ihr hier. Ohne an dieser Stelle auf Einzeleinheiten eingehen zu wollen, bin ich rückblickend der Meinug, dass dieses Rennen trotz allem sehr wichtig war. Es hat mich als Athletin reifen lassen und die gelernten Lektionen habe ich mir sehr zu Herzen genommen. Gemeinsam mit meinem großartigen Team haben wir an vielen Stellschrauben gedreht und so eine gute Ausgangslage für die europäische Wettkampfsaison geschaffen. Ein Punkt war beispielsweise die Optimierung meiner Position auf dem Rad. Nachdem mir Ende Januar überraschend der Radpartner abgesprungen ist, habe ich mich entschieden, mein altes Zeitfahrrad so weit zu „tunen“, dass es auch weiterhin konkurrenzfähig ist. Bei Radsport Ibert haben wir ein paar Dinge umgestellt und bei Aerotests auf der Bahn und auf der Straße überprüft.

Trainingsaufbau März bis Mai

Nach Dubai lag die volle Konzentration auf dem Training und ich konnte mehrere Wochen konstant und qualitativ gut trainieren. Weiterhin durfte ich eine neue, spannende Trainingsmethode ausprobieren: das Blood Flow Restriction Training bei Training & Diagnostics, bei dem mit Manschetten die Blutrückfuhr in den Beinen beeinträchtigt wird. Es eine Trainingsmethode, die in jedem Fall nur unter Aufsicht durchgeführt werden soll und auf den ersten Blick etwas verrückt klingt. Mich hat diese Trainingsmethode im Nachhinein besonders auf dem Rad in einen neuen Leistungsbereich gebracht und auch wenn das Training schmerzhaft war, freut sich ein Teil von mir sogar schon wieder auf den nächsten Block BFR-Training. Anfang Mai wurde mein Aufbau leider durch Schmerzen im Knie unterbrochen. Ich bin sehr vorsichtig, wenn es um Verletzungen geht, da ich in der Vergangenheit schon mehrere Sportverletzungen hatte. Obwohl meine Physiotherapeutin das Problem finden und schnell beheben konnte, hat es für mich keinen Sinn gemacht, wenige Tage später bei der Challenge St. Pölten am Start zu stehen. Auch über diese Phase habe ich im Blog berichtet.

DNF Cagnes Sul Mer und Trainingslager Morzine

Nach Absage in St. Pölten meldete ich mich bei der französischen Meisterschaft an, die nur eine Woche später stattgefunden hat. Ich fühlte mich gut, musste das Rennen aber leider aufgrund von defekten Bremsen frühzeitig beenden. Direkt von der Cote d’Azur ging es für mich nach Morzine ins Trainingslager. Es tat sehr gut unmittelbar das nächste Projekt vor mir zu haben und so blieb nicht lange Zeit meinem verkorksten Rennen hinterherzutrauern. Die Zeit in Morzine war genial, sehr schöne Landschaft und viel Ruhe bedeuteten perfekte Trainingsbedingungen. Nach 13 Tagen, insgesamt 17.793 Höhenmeter auf dem Rad und vielen Trainingsstunden fuhr ich erschöpft, aber sehr zufrieden und mit Selbstvertrauen im Gepäck nach Hause.

Europameisterschaft bei der Challenge Walchsee – Platz 4

Eine Woche nach dem Trainingslager, in der besonders die Regeneration im Vordergrund stand, startete ich bei den Europameisterschaften im österreichischen Walchsee. Auch wenn ich mich sehr auf das Rennen freute, war ich angespannt und nervös, ich wollte und musste jetzt endlich mal in einem Rennen eine gute Leistung abliefern. Mit der Olympiasiegerin Nicola Spirig und Weltmeisterin Anne Haug waren die beiden vorderen Plätze außer Reichweite, im Kampf um den heiß umkämpften Platz 3 wollte ich jedoch ein Wörtchen mitreden. Ganz gereicht hat es nicht, aber mit meiner Leistung, taktisch klugen Entscheidungen auf dem Rad und einem vierten Platz fuhr ich trotzdem zufrieden nach Hause. Einen Rennbericht findet ihr hier.

Erster Profisieg beim 70.3 Les Sables d’Olonne

Zuhause hieß es nur kurz alle Sachen zu waschen und die Koffer neu zu packen, denn sieben Tage später wollte ich bereit für das nächste Rennen sein. Es ging wieder nach Frankreich, nach Les Sables d’Olonne, an der Atlantikküste. Bereits 2019 war ich dort am Start und durfte mich über mein erstes Profipodium freuen. Dieses Jahr reichte es sogar bis ganz nach vorne. Wie sehr ich den Moment genossen habe und wie glücklich ich bin, dass ich mich nun 70.3 Ironman Champion nennen kann, kann ich nur schwer in Worte fassen! Auch über Les Sables habe ich einen Blog bei Trimag verfasst, den ihr hier einsehen könnt.

Nach einer kurzen Pause vom geregelten Training, in der ich mich mehr nach Lust und Laune bewegt habe, um physisch wie psychisch Energie zu tanken, geht jetzt die Vorbereitung für die zweite Saisonhälfte los. Mit dem Sieg in Les Sables d’Olonne habe ich mich auch für die 70.3 Ironman Weltmeisterschaften qualifiziert, die am 17. September in St. George, Utah stattfinden werden. Ich freue mich nach Nizza 2019 auf meinen zweiten Start bei einer Weltmeisterschaft und bin gespannt, wie ich mich in einem Feld mit den Besten behaupten kann. Davor werde ich noch beim Ironman 70.3 Rapperswil an der Startlinie stehen, das unweit von meinem Wohnort Winterthur stattfindet und ich deshalb als mein „Heimrennen“ ansehe. Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem ganzen Team, meinen Sponsoren und Partnern herzlichst bedanken – ihr seid genial! Triathlon mag ein Einzelsport sein, aber es braucht ein starkes Team um erfolgreich zu sein. Danke, dass ihr Teil von meinem seid!

Liebe Grüße und bis bald, Anne

„Alle Infos zu Anne Reischmann finden Sie hier“.