News by Anne Reischmann – Oktober 2020

Liebe Sponsoren, Partner und Freunde,
ich hoffe euch geht es gut und ihr hattet schöne Sommermonate. Nach meinem letzten Newsletter, in dem ich euch einige Veränderungen verkündetet hatte, unter anderem auch meine Zusammenarbeit mit Reto Brändli als Trainer, bin ich sehr gut in eine neue Trainingsphase gestartet und war optimistisch, bei ein paar Wettkämpfen, die mit einem besonderen Hygienekonzept stattfinden konnten, meine Entwicklung und gute Form unter Beweis stellen. In diesem Newsletter möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine etwas andere Wettkampfsaison 2020 geben.

Ich habe beschlossen mich bei allen Triathlonveranstaltungen in der Gegend anzumelden, egal ob Wald- und Wiesentriathlon

Anfang August wurde ich von Ironman zu einem virtuellen Rennen eingeladen, bei dem vier Profiathletinnen gegeneinander starteten. 500m Schwimmen und 3000m Laufen absolvierte jeder für sich mit Videoaufzeichnung, die 40km Radfahren fanden „live“ über Skype und die virutelle Plattform Rouvy statt. Dabei fuhr ich im Garten auf einem Rollentrainer und anhand meiner Leistungsdaten wurde eine Geschwindigkeit berechnet, mit der ich gegen meine Konkurrentinnen fuhr. Ich konnte das Radfahren für mich entscheiden, musste mich aber insgesamt ganz knapp Katrina Matthews geschlagen geben. Ich war sehr positiv überrascht von meinen Leistungsdaten und freute mich bei den nächsten beiden Rennen diese zu bestätigen.

NEW: Ich darf euch meinen neuen Partner Winforce vorstellen. Bereits seit ein paar Monaten vertraue ich auf die gute Qualität der Nahrungsergänzungsmittel im Wettkampf und Training und die hochwertigen Eiweiße in der Regeneration. Ich freue mich sehr auf diese Partnerschaft!

Pech bei Tortour & Challenge Davos

Um die Motivation im Training aufrecht zu erhalten, hatte ich mich bereits im Mai für ein Ultra Cycling Event angemeldet, das gute Chancen hatte stattzufinden. Bei der Tortour wäre ich im Team mit meiner Trainingspartnerin Lea an den Start der 390km langen Radstrecke gegangen. Ich war sehr gespannt auf dieses neue Abenteuer und entsprechend groß war meine Vorfreude. Leider kam es zu Beginn des Rennens zu einem schweren Unfall, in dessen Folge die Veranstaltung selbstverständlich abgebrochen werden musste. Ende August sollte dann das erste Triathlonhighlight auf mich warten: die Challenge Davos. Dieses Jahr mit einem so starken Teilnehmerfeld, das einer Europameisterschaft gleichkam und ein spannendes Rennen versprach. Ich fühlte mich gut vorbereitet, hatte auch zwei Wochen zuvor ein kurzes Trainingslager in Davos absolviert und freute mich darauf, mich mit den großen Namen im Triathlon zu messen. Pünktlich zum Schwimmstart zog jedoch ein Unwetter mit Gewitter auf, so dass auch dieses Rennen abgebrochen werden musste. Auch wenn das die richtige Entscheidung war, war es für uns Athleten natürlich bitter. Ich habe daraufhin beschlossen mich bei allen Triathlonveranstaltungen in der Gegend anzumelden, egal ob Wald- und Wiesentriathlon.

Wald- und Wiesentriathlons: Tägi Tri und Aarau

Beim Tägi-Tri und beim Triathlon in Aarau durfte ich dann endlich bei einem Triathlonwettkampf starten. Beide Rennen sind kleinere Veranstaltungen in der Gegend, die auf nicht gesperrten Straßen stattfinden, wo im Zielbereich ein selbst gebackenes Kuchenbuffet wartet und in einer normalen Saison vermutlich nicht im Rennkalender stünden. Ein besonderes Highlight beim Tägi Tri war die Teilnahme von Nicola Spirig, die in London Olympiagold und in Rio Olympiasilber im Triathlon gewann. Für mich ein großer Ansporn, denn ich wollte ihr so nah wie möglich kommen. Im Ziel hatte ich einen Rückstand von nur 1:06min und konnte mir die schnellste Rad- und schnellste Laufzeit sichern. Dieses Rennergebnis hat mich in meiner Arbeit mit Reto und im Training sehr bestärkt und mir eine große Portion Selbstvertrauen geschenkt. Eine Woche später in Aarau konnte ich das Rennen souverän gewinnen und meine Leistung vom Tägi Tri bestätigen.

Pushing Limits Race in Ratingen

Relativ kurzfristig wurde ein Profirennen in Ratingen auf die Beine gestellt. Aufgrund der geringen Möglichkeiten ein Rennen zu bestreiten, kündigte sich ein sehr starkes Teilnehmerfeld an, unter anderem mit der Olymiazweiten von London, Lisa Norden und der Schweizerin Imogen Simmonds, die im letzten Jahr bei der WM in Nizza Bronze gewann. Dazu einige starke Bundesligastarterinnen. Insgesamt 16 Profi-Frauen starteten über 1000m Schwimmen, 40km Radfahren und 10km Laufen. Mit Rang 5 erreichte ich die beste deutsche Platzierung, nachdem ich nach dem Schwimmen weit zurück lag und auf dem Rad und im Laufen eine Aufholjagd startete. Mehr als Platz 5 freut mich jedoch der geringe Rückstand auf die Weltklasseathletinnen vor mir, deren Vorsprung 2019 noch deutlich größer war. Das Pushing Limits Race war ein wirklich tolles Highlight – auch medial: dank ausführlicher Vorberichterstattung, eines Live-Streams während des Rennens, sowie professioneller Fotografen am Streckenrand konnte ich meine Partner und Sponsoren endlich einem größerem Publikum präsentieren.

Nachdem viele größere Herbstrennen, auf die ich gehofft hatte, abgesagt wurden, entschloss ich mich spontan bei den Schweizer Meisterschaften 10km zu laufen. Klares Ziel war es, eine neue Bestzeit aufzustellen. Mit 36:09min konnte ich mich über einen neuen Rekord freuen. Insgesamt haben mir alle Rennen gezeigt, dass mein Team und ich auf einem sehr guten Weg sind. Die Zusammenarbeit mit meinem neuen Trainer Reto fruchtet, macht mir sehr viel Freude und ich habe gezeigt, dass ich auch mental in der Lage bin, an den wenigen Rennen, die in diesem Jahr stattgefunden haben, eine starke Leistung abzuliefern. Alles in allem gehe ich optimistisch und auch ein bisschen stolz in die Saisonpause, im Wissen, dass ich trotz des schwierigen Jahres einen großen Schritt nach vorne gemacht habe, aber es auch noch viele Dinge gibt, die ich verbessern kann.

Meine Herbst-Empfehlung sind ausgedehnte Spaziergänge. Da es dank Corona es eine Vielzahl von spannenden Podcasts gibt, die ich am liebsten an der frischen Luft und etwas Bewegung konsumiere, wird es mir auch auf meinen üblichen Strecken nicht langweilig. Ich lasse somit momentan öfters mein Rad im Keller stehen und lege Wege zum Einkaufen etc. zu Fuß zurück.

Die nächsten vier Wochen lege ich eine kleine Saisonpause ein, in der ich meinem Körper und Kopf Zeit zur Erholung gebe und die Energietanks wieder auffülle. Täglich zu trainieren, meist zwei oder drei Trainingseinheiten am Tag, egal wie das Wetter gerade ist und ob Feiertage oder Feste anstehen, braucht viel Disziplin, die über einen längeren Zeitraum Kraft kostet. Genau diese Kraft gilt es in den nächsten vier Wochen aufzutanken. Wie genau meine Off-Season aufgebaut ist, warum ich euch auch eine Off-Season ans Herz lege, habe ich in meinem Blog bei Tri-Mag erläutert.

Ich wünsch' euch eine gute Zeit im Herbst, vergesst an grauen Tagen das Lachen nicht und bleibt gesund! Anne